Von unseren drei Bonaire-Tagen hatten wir gar keine richtige Vorstellung, was uns erwarten würde. Verträumt und ein bisschen wild begrüßte uns das Inselchen. Und doch waren wir überrascht, wie natürlich und unverfälscht sie uns ihr Gesicht zeigte. Zugegeben, viele Sehenswürdigkeiten gibt es hier nicht. Aber dafür reist wohl kein Tourist nach Bonaire. Vielmehr ist es ein Tauch- und Surf-Mekka. Auch Badeurlauber kommen an zahlreichen Sandstränden auf ihre Kosten.
Faktencheck:
EINREISE: Für die Einreise genügt ein gültiger Reisepass. Seid Ihr nicht mehr als 90 Tage pro Jahr auf der Insel präsent, ist der Aufenthalt visumfrei. Erkundigt Euch nach den aktuellen Einreisebestimmungen auf der Seite des Auswärtigen Amtes oder im Reisebüro.
WÄHRUNG: Seit dem Jahr 2011 ist das Zahlungsmittel der US-Dollar. Der Niederländische-Antillen-Gulden hat somit ausgedient. Die Kreditkarte kann in vielen Hotels und Restaurants eingesetzt werden.
KLIMA: Die Insel ist definitiv ein Ganzjahresziel und fast gleichbleibend warm. Nur wenige Regentage dürften Euch im November überraschen. Auch Bonaire ist unterhalb des Hurrikan-Gürtels gelegen und kaum von Wirbelstürmen betroffen.
Von A nach B:
FLUGZEUG: Mit der niederländischen Fluggesellschaft KLM erreicht Ihr mit einem Zwischenstopp auf Aruba das Eiland. Der „Flamingo-Airport ” ist ganz Mini aber wird derzeit kräftig aus- und umgebaut.
MIETWAGEN: Die Mietwagenstationen gegenüber des Flughafen-Ausgangs könnt Ihr nicht verfehlen. Bekannte Anbieter sind vor Ort vertreten. Typisch, da von vielen Tauchern genutzt, sind Pick-Ups als Rentalcar. Ab dem „Bonaire International Airport” führt eine Straße direkt und ohne Umwege heraus aus dem Areal und direkt in die Hauptstadt.
Umrundet mit dem Mietwagen einmal die Insel. Ihr werdet dabei viele Details total entschleunigt entdecken können. Bei der Inselrunde genießt Ihr den Luxus, für einen Fotostopp einfach am Straßenrand stehenzubleiben. Euch wird stellenweise kaum ein Auto begegnen.
Where to stay:
Das Courtyard by Marriott Dive Resort liegt nicht einmal zwei Kilometer entfernt vom Flughafen. Es hat ein eigenes Tauchzentrum. Die relativ neue Anlage ist wie ein kleines buntes Dorf gestaltet und verfügt über einen netten Infinity-Pool. Große und kleine Leguane begrüßen Euch hier gern entlang der Wege.
In der Hauptsaison von November bis April/Mai tummeln sich die meisten Urlauber auf Bonaire. Später, von Juni bis Oktober, wird es spürbar ruhiger und auch preisgünstiger. Im August war kaum etwas los und man hatte sowohl die Straße als auch die Restaurants fast für sich allein.
Triptipp:
KRALENDIJK: Bonaires Hauptstadt ist angenehm überschaubar, mit gewohnt bunten Häusern, Shops, Restaurants und Bars. Noch dazu hat sie den Hafen direkt vor der Nase. Hier seht Ihr die großen Ozeandampfer anlegen. Wenn Ihr einen Spaziergang entlang der Strandpromenade unternehmt, habt Ihr freien Blick auf die Kreuzfahrtschiffe.
WILLEMSTOREN LIGHTHOUSE: Im Süden der Insel fahrt Ihr auf Eurer Inseltour direkt an diesem Leuchtturm vorbei. Im Jahre 1838 eingeweiht, ist er der älteste seiner Art auf dem Eiland.
Ganznahdrantipp:
PEKELMEER: Die Salzgewinnung ist noch immer aktuell auf Bonaire. So entdeckt Ihr auf Eurer Rundfahrt im Süden das Pekelmeer, in der Nähe der Salzberge. Die Salinebecken leuchten schon von Weitem türkis oder rosarot. Das salzige Wasser ist perfekt für die Entstehung von Algen. Krebse tummeln sich dort und ernähren sich davon. Flamingos lieben Krabben, deshalb sind sie gern in Schwärmen dort zu finden. In dem Areal beobachtet Ihr auch Reiher, Kormorane und weitere große Seevögel.
SALT PANS: Nur eine Saline ist auf Bonaire noch in Betrieb. Die hohen Salzberge türmen sich leuchtend weiß unweit des Pekelmeer. Ihr werdet Kanäle entdecken, über welche die Flut Meerwasser in Becken spült. Das Wasser verdunstet in der Karibiksonne. Übrig bleibt Meersalz, welches abgebaut und direkt an der Meeresküste auf Schiffe verladen wird.
SKLAVENHÜTTEN: Zur Kolonial-Zeit wurden Sklaven aus Westafrika dazu gezwungen, auf den Salzfeldern den mühsamen Abbau zu verrichten. Die Arbeiter wurden direkt neben den Feldern in winzigen Hütten untergebracht. Beklemmend!
LAKE GROTEMEER: Diesen Platz lieben die anmutigen Flamingos, denn im Salzsee leben Krebse. Hier könnt Ihr mit Glück wunderbare Fotos schießen.
An der Küste liegen überall kleine Korallenteilchen und Muscheln. Bitte nehmt nichts als Souvenir mit davon! Es ist verboten! Auf den ABC- Inseln herrscht ein strenges Reglement zum Schutz der Riffe. Taucher und Schnorchler zahlen eine Umweltgebühr, die dem Erhalt der Korallenriffe dient.
Echt deli:
Testet den berühmten Kaktuslikör "Cadushy of Bonaire"! Weltweit ist er einzigartig und wird nur hier hergestellt. Der schmeckt nach me(e)hr! Er eignet sich prima als Mitbringsel für daheim, um das Karibikfeeling später noch einmal aufleben zu lassen.
Snacktipp:
Das Frühstück im Boudoir war hervorragend. Zur Nebensaison war nur ein Teil des Restaurants geöffnet und man konnte aus einer kleinen feinen Karte frische, günstige Gerichte wählen.
Joes Restaurant: Ist die Top-Adresse für grandiose karibische Küche! Frischer Fisch und zartes Fleisch kommt hier auf den Tisch. Sowohl Innen- als auch Außenplätze hat es ausreichend.
Das Courtyard Restaurant in der Hotelanlage bot eine große Auswahl an internationalen Gerichten.
Lohnt es sich?
Als besondere Gemeinde der Niederlande ist die kleine Insel ein idealer Urlaubsort für Schnorchler, Taucher und Ruhesuchende. Die meisten Unterkünfte sind entsprechend darauf ausgerichtet. Nicht umsonst wird Bonaire auch als „Divers Paradise" bezeichnet. Badeurlauber entspannen an einigen wundervollen Stränden. Verschlafen, fast ländlich mit wenig Verkehr lässt sich das Eiland per Auto prima erkunden. Teils fahrt Ihr durch halbwüstenartige Landschaften mit Kakteen, einer Handvoll Siedlungen, und es begegnen Euch unterwegs Flamingos sowie wilde Esel.